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Ein paar Fragen und Antworten zu Bible-Storying

Warum kann es besser sein, mit biblischen Geschichten zu beginnen (statt mit einer traditionellen Bibelübersetzung)?

In vielen Ländern werden Wissen, Werte und Lebenserfahrung in der Regel mündlich an die nächste Generation überliefert. Das ist auch in Indonesien* so, wo wir gearbeitet haben. Auch wenn viele, besonders die Jungen, in der Landessprache lesen und schreiben können, erfassen sie das Gelesene oft nur schlecht. Wenn jemand jedoch biblische Geschichten erzählt, verstehen sie das bestens, erst recht, wenn es in ihrer Muttersprache ist.

Mit den Geschichten kann man bei Christen wie Nichtchristen vor allem einmal Interesse an biblischem Material in ihrer Sprache wecken.

Andrerseits hat Schrift in diesem vorwiegend muslimischen Land einen hohen Stellenwert. Oft bereiten Bibelgeschichten eine Volksgruppe für eine schriftliche Übersetzung vor.

Wie sieht es finanziell aus?

Geschichten weitererzählen kostet nichts! Das geschieht in jedem Gespräch. Bücher müssen zuerst gedruckt, transportiert und gekauft werden. Allerdings hat sich auch dies in den letzten Jahren geändert. Handys sind so weit verbreitet, dass eine Bibelapp auch ohne grösseren Aufwand verbreitet werden kann.

Ist eine mündliche Übersetzung schneller?

Der Aufwand ist etwa gleich gross wie bei einer schriftlichen Bibelübersetzung. Es geht also nicht schneller, denn eine Sprachanalyse, gründliche Kenntnisse der Kultur und eine gute Exegese (Bibelinterpretation) sind ebenfalls nötig. Allerdings muss keine Schrift und Rechtschreibung entwickelt werden. Aber der Text wird am Ende ebenfalls einem Übersetzungsexperten vorgelegt.

 

*Die Fragen wurden von André beantwortet, der mit seiner Familie in Indonesien gelebt und gearbeitet hat.

(Foto: Elyse Patten)